Für das Volksleiden Burnout gibt es keine einfache und übergreifende Diagnose. Das Krankheitsbild ist diffus, die Symptome sind vielschichtig : Manche bekommen einen Hörsturz, andere einen Drehschwindel oder leiden unter Schlafstörungen. Wieder andere beklagen Angstzustände, Herzbeschwerden oder kippen einfach um.
Nicht selten verbirgt sich dahinter aber eine handfeste Depression. Was ist dann Burnout ?
Ein Burnout-Syndrom (englisch (to) burn out : „ausbrennen“) bzw. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt. Das Burnout-Syndrom ist international nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung (…). Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der aufgrund verminderter Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann. (Quelle : Wikipedia)
Phasen des Burnout-Syndroms
Herbert Freudenberger und seine Kollegin Gail North haben zwölf Phasen im Verlauf des Burnout-Syndroms identifiziert. Die Reihenfolge muss jedoch nicht wie in der folgenden Auflistung verlaufen :
- Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen
- extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
- Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
- Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte
- Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden
- Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranz und Geringschätzung anderer Personen
- Rückzug und Rückführung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum
- offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit
- Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen ; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch
- innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen
- Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit
- erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation ; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs.
Hören auf Signale der Erschöpfung
Achtsamkeit heißt die Zauberformel der Psychotherapeuten gegen den Burnout. Sie verstehen darunter eine bewusstes In-sich-Hineinhorchen auf körperliche, seelische und geistige Signale der Erschöpfung, das sorgfältige Beobachten der eigenen Arbeitsumgebung und ‑belastung. Dabei zeigt sich oft, dass weniger das Umfeld oder die Situation, sondern bestimmte Gedanken, Einstellungen und Überzeugungen die eigentlichen Burnout-Antreiber sind.
Die Lebensberatung und Lebenshilfe im Rahmen der Biblisch-Therapeutischen Seelsorge (BTS) begleitet Menschen in den unterschiedlichsten Phasen des Burnouts und vermittelt lösungsorientierte Ansätze.